Seit vielen Jahren eine Reise, die ganz oben auf der Wunschliste stand, die wir aber immer wieder zugunsten von noch aktuelleren Reisezielen verschoben hatten. Im Mai 2015 haben wir es nun endlich geschafft.
Vancouver
Vor dem Start zur «Vancouver–Alaska Inside Passage» verbrachten wir noch 3 Nächte in Vancouver. Wir haben die Stadt nur kurz auf einer kleinen Busrundfahrt erlebt, weil wir noch einen Tagesausflug über die Grenze nach Blaine/USA eingeplant hatten. Deshalb nur ein paar wenige Bilder.
Kreuzfahrt «Vancouver – Alaska Inside Passage»
Für alle, die diese Reise auch schon erlebt haben: Der Kapitän hat uns versichert, dass er in 16 Jahren und jeweils mehreren Reisen pro Jahr noch nie – nur allerschönstes Wetter – erlebt hatte! Wir hatten also ein unglaubliches Wetterglück, zumal Ketchikan der Niederschlag-reichste Ort der USA-Westküste ist.
Die Kreuzfahrt startete in Vancouver (Canada) und führte uns nach Sitka, nach Icy Strait Point, nach Skagway, nach Juneau, zum Mendenhall Glacier, in den Tracy Arm Fjord, nach Ketchikan, nach Victoria (British Columbia) und zurück nach Vancouver. Durch diese «Inside-Passage» ist man fast nie im offenen Meer, sondern man kreuzt immer gemächlich zwischen den Inseln und dem Festland. Dadurch geniesst man wunderschöne landschaftliche Eindrücke.
Es ist etwa unsere 20. Kreuzfahrt auf Meeren und Flüssen. Das erste mal mit «Celebrity Cruises». Das Schiff «Millennium» ist knapp 300 m lang und hat eine Kapazität von rund 2150 Passagieren.
Wir verweisen auf die Bildlegenden für mehr Informationen zu den angelandeten Orten und Ausflügen.
1. Sitka
Ein Stadt von knapp 9'000 Einwohnern. Bekannt wurde Sitka vorallem ab 1867, als die Übergabe Alaska's von Russland an die USA in einer Zeremonie in Sitka formell vollzogen wurde. Der Name Sitka
leitet sich ab vom Begriff «Sheet'kà» was in der Sprache der Einheimischen «Leute von draussen» bedeutet. Die Tlingits (bedeutet: Menschliche Wesen) sind die indianischen Ureinwohner von Alaska
und leben auch heute noch im Gebiet im südlichen Alaska, also in der Gegend die wir auf der Inside Passage bereist haben. Der Hafen für die grossen Kreuzfahrt-Schiffe liegt etwas ausserhalb der
Stadt. Mit dem Bus ging die Fahrt zum Ausflugsschiff.
2. Icy Strait Point
Ein kleiner Ort mit etwa 1350 Einwohnern. Die meisten gehören auch hier zu den einheimischen Tlingit-Volksstämmen. Die Einheimischen haben es verstanden, nach dem Zusammenbruch der ehemaligen
Konservenfabrik, bzw. dem Niedergang der Lachsfisch-Industrie, für Icy Strait Point eine Zukunft zu schaffen. Aus Ihrem schön gelegenen Ort am Eingang zum Glacier Bay Nationalpark wurde ab 2004
der heute einzige private Kreuzfahrthafen in Alaska. Die alte Konserven-fabrik wurde restauriert und in ein Museum verwandelt. Die restlichen Gebäude wurden für sonstige touristische
Infrastruktur umgewandelt.
Da der Ort keine Hafenanlage hat, wurden wir mit Tenderbooten ans Ufer gebracht.
3. Skagway
Die alte Goldgräberstadt wurde 1897 gegründet und war ein wichtiger Umschlagplatz zur Zeit des grossen Klondike Gold Rush. Skagway ist auch der Anfang-/Endpunkt der White Pass & Yukon Railway
und heute nördlichster Punkt der Inside Passage Route. Wenn man durch das schön angelegte Städtchen spaziert, fühlt man sich aber tatsächlich mindestens 100 Jahre zurück versetzt. Die rund
850 Einwohner leben vorwiegend vom Tourismus und tragen vor allem grosse Sorge zu den wunderschönen, teilweise weit über 100jährigen Holzhäusern.
3.1. Mit der «WP & YR» hoch zum White Pass
Für uns war Skagway auch der Startpunkt für eine nostalgische Fahrt mit der «White Pass & Yukon Railway» hinauf zum schneebedeckten White Pass an die amerikanisch-kanadische Grenze. Im Mai
1898 wurde mit dem Bau der Bahn in Skagway begonnen. Bereits am 20. Februar 1899 erreichte der erste Zug den gut 32 km entfernten White Pass und damit die kanadische Grenze. Am 1. August 1900
wurde die rund 178 km lange Eisenbahnstrecke bis Whitehorse eröffnet. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass von den über 35'000 Arbeitern nur 35 beim Bau den Tod fanden. Um den geologischen
Anforderungen entgegen zu wirken hatte man die clevere Idee die Spurweite der Geleise nur 3 Fuss breit (914 mm) zu bauen. Dadurch musste nur ein Trassee von 10 Fuss statt 15 Fuss für die
Normalspur gebaut werden.
4. Juneau
Die Hauptstadt Alaskas hat rund 31'500 Enwohner. Gegründet wurde sie 1881 vom Goldsucher Joseph Juneau aus Montreal. Nach dem Gold Rush wurde die Stadt bis 1940 zu einer grosser Bergwerkstadt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Minen geschlossen und der Bau der Trans-Alaska-Öl-Pipeline brachte neuen wirtschaftlichen Aufschwung.
Juneau verfügt über einen lebensnotwendigen Flughafen. Denn Juneau ist die einzige Hauptstadt aller US-Bundesstaaten, die keine Strassen-verbindung hat und nur mit Flugzeugen oder Schiffen erreichbar ist. Viele Strassen von Juneau enden in Sackgassen.
4.1. Fahrt auf den «Mt. Roberts»
Die Empfehlung, eine Fahrt mit der Mount Roberts Tramway auf den Mt. Roberts (rund 600 m hoch) zu machen, haben wir befolgt. Wir wurden mit einer fantastischen Aussicht auf Juneau belohnt.
4.2. Besuch des Regenwaldes «Glacier Gardens»
Wir haben nur gestaunt, als wir gelesen haben, dass es in Alaska einen Regenwald gibt. Einen Besuch war uns dies selbstverständlich wert. Ein schöner Botanischer Garten wurde mit viel Einsatz und
Fleiss im Gebiet des Tongass National Forest angelegt.
4.3. Mendenhall Glacier und Nugget Falls
Rund 20 km ausserhalb der Stadt Juneau liegt der Mendenhall Glacier. Er ist einer von vielen Ausläufern des rund 4000 km² grossen Juneau Icefields das rundum von 3000er-Bergen eingerahmt
ist.
Der Mendenhall-Gletscher ist etwa 20 km lang und bis zu 2.5 km breit.
Die Dicke erreicht 65 m und die Gletscherzunge am Mendenhall Lake ist immer noch etwa 30 m hoch. Der See ist bis zu 60 m tief.
Der Gletscher ist benannt nach einem amerikanischen Forscher der in den 1890er Jahren in Juneau gelebt und gearbeitet hat.
Die Nugget Falls sind ein Wasserfall der über 2 Stufen (oberer Teil rund 85 m und unterer Teil rund 30 m) in die Tiefe stürzt und in den Süsswasser-See des Mendenhall-Gletschers fliesst. Der Mendenhall Lake seinerseits mündet dann in die Inside Passage.
5. Tracy Arm Fjord
Wieder mal ein Seetag. Wir kreuzen den ganzen Tag im Tracy Arm Fjord, der wiederum einen ganz anderen Eindruck von Alaska ergibt. Steile Berge beidseits mit Schneekronen und herunter tosenden
Wasserfällen . . .
6. Ketchikan
Der durch die Stadt fliessende Fluss Ketchikan gab der Stadt auch den Namen. In der Stadt leben zurzeit etwa 7500 Einwohner. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war vorallem der Bergbau wichtig.
Dabei war einige Jahre ein richtiger Boom in Ketchikan zu beobachten, der viele Arbeiter in die Stadt zog. Und was nicht ausblieb, waren viele Bordelle, die den vielen Fremdarbeitern das gute
Gehalt wieder aus den Taschen zogen. Interessanterweise gibt es tatsächlich ein Bordell, das die Zeit überlebt hat und in dem heute noch 3 Damen tätig sind.
Mit dem Rückgang und der späteren Aufgabe der Minenarbeit, wurde die Holzverarbeitung zum wirtschaftlichen Schwerpunkt. Aber auch diese Industrie überlebte nicht wie gewünscht. Die Lachs-Fischerei inklusive Konservenfabrik ersetzte dann die Arbeit mit Holz. Heute lebt Ketchikan, bzw. die Ketchikans vorallem von einem ständig grösser werdenden (Kreuzfahrt)-Tourismus und vom industriellen Fischfang, vorallem vom Alaska-Lachs. Nicht ohne Stolz bezeichnet sich die Stadt als «The Salmon Capital of the World».
6.1. Duck Tour mit dem Sightseeing-Bus
Die Stadt Ketchikan einmal vom Wasser aus ansehen, ohne dass man den Sightseeing-Bus verlassen muss, mit dem man die Stadtrundfahrt bestritten hat. Die lustigen Amphibienbusse bewegen sich als
normale Rundfahrtbusse in der Stadt und fahren über eine Rampe ins Wasser, wo sie als schwimmende Busse die Sightseeing-Tour auf dem Wasser fortsetzen.
7. Victoria (B.C.)
Wir starten am späteren Nachmittag zur vorletzten Etappe Richtung Victoria B.C. Auf der Fahrt südwärts fahren wir einen Teil auf dem «offenen» Meer, aber immer in relativer Nähe zum
Festland.
Am Vormittag erreichen wir Victoria, die Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia. Der Name geht zurück auf die englische Königin Victoria. Beschäftigung finden die Bewohner von Victoria im stetig wachsenden Tourismus, in den Banken und den zahlreichen Technologie-Unternehmen. Victoria B.C. hat 13 Vororte und rund 345'000 Einwohner wovon über 80'000 allein in der Innenstadt leben. Die Stadt setzt seit den 1950er Jahren sehr stark auf Bildung und besitzt eine der namhaftesten Universitäten von Kanada. Weit über 20'000 Studenten absolvieren ihre Studienlehrgänge in unzähligen Fachrichtungen. An der Uferpromenade, an der Ecke Douglas Street/
Dallas Road beginnt/endet der über 7000 km lange «Trans Canada Highway» der quer durch Canada die Ost-West-Verbindung darstellt und als «Highway #1» bekannt ist.
8. Vancouver und Steveston
Am frühen Vormittag kommen wir, bei immer noch sehr mildem und sonnigem Wetter im grossen Kreuzfahrthafen in Vancouver an. Zur Überbrückung der Zeit bis zu unserem Abflug am späten Nachmittag
machen wir noch einen kleinen Ausflug nach Steveston. Der kleine Ort ist bekannt für seinen grossen Industrie-Fischereihafen, sowie für die Fischverarbeitung und Abpackung der Fischspezialitäten
in Dosen.